Die Zeichen vor dem Spiel standen gut, insbesondere auf dem Papier, denn der 20. der Champion Chip spielte beim Tabellen zweiten der Premier League vor. Mittlerweile weiß man aber auch in England, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat, denn an diesem Wochenende haben sich einige der großen an den vermeintlich kleineren die Zähne ausgebissen.
Mit einer fast komplett neuen Abwerreihe, verletzungsbedingt, kamen die Bluebirds aus Cardiff an die Anfield Road. Das Klopp und sein Team die nationalen Pokale diese Saison ernst nehmen, war dann an der Aufstellung zu erkennen. Es lief kein „Jugend forscht“ Team auf, wie sonst häufig, sondern eine Rotation aus der A-Mannschaft. Tsimikas spielte für Robbo, Konaté für Matip und Kelleher für Alisson.
Souverän spielte Liverpool die erste Halbzeit, zumindest in Punkto Ballbesitz, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Wenn man ganz ehrlich ist, war es auch das einzige was man zur Halbzeit 1 sagen kann. Als Versuch einer Torchance könnte man noch Diogo Jotas Drehung in der 4. Minute erwähnen, aber zu zentral auf Keeper Phillips, der in dem Moment auch gut reagiert hat. Ansonsten die ein oder andere nette Spielszene, ansonsten ein recht langweiliges Spiel, ohne wirkliche Höhepunkte.
Halbzeit 2 startete mit dem Weckruf des Caoimhin Kelleher. Dieser stand sehr weit vor der Box und als er im 1:1 retten wollte, trifft er nicht den Ball sondern nur den Fuß seines Gegners, es war sein großes Glück, dass Konaté letzter Mann war, denn somit gab es nur Gelb statt Rot für eine Notbremse. Kurze Überprüfung durch den VAR, aber die Entscheidung von Referee Andy Madley wurde bestätigt. Scheinbar schien die Aktion dem Spiel gut getan zu haben, denn in Minute 53. flog eine Flanke von Trent Alexander Arnold von der rechten Seite, nach einer Standardsituation sehr zentral in Höhe des 11Meter Punktes und Diogo Jota – Mr. Zuverlässig der letzten Spiele – nahm diese dankend an und netzte per Kopf unten links ein zum 1:0.
In Minute 58 griff dann Klopp ins Spiel ein, mit Luis Diaz wechselte er den Neuzugang vom FC Porto zum Debüt ein und es kam nach 5 Monatiger Verletzungspause Harvey Elliot zu seinem Comeback. Den Platz verlassen mussten Naby Keita und Curtis Jones.
10 Minuten später setzte sich Luis Diaz in Szene, als Perry NG sich am eigenen Strafraum mit Laufrichtung zum Torwart zu sicher fühlte, Diaz hartnäckig dran blieb, den Ball zurückgewann und in die Mitte flankte. Während Jota noch verpasste, war es dann Takumi Minamino der in die Box kam und aus der Strafraummitte ins Tor zum 2:0 verwandelte. Ein tolles Debüt von unserem Kolumbianer, nach 10 Minuten direkt ein Assist.
Man konnte erkennen, dass Diaz und insbesondere Harvey Elliot der Partie etwas mehr Schwung verliehen, besonders Elliot machte auf seiner rechten Seite einen sehr guten Job. Die Belohnung folgte dann in der 76. Minute, Robbo flankte von Links auf Elliot und mit einer wunderbaren Drehung dreschte Harvey Elliot den Ball zum vorentscheidenden 3:0 in die Maschen.
2 Minuten später durfte Thiago nach der Verletzungspause sein Comeback geben, für ihn verließ unser Skipper Jordan Henderson den Platz.
Ganz aufgeben wollten die Bluebirds sich nicht und kamen in der 81. Minute zum Ehrentreffer durch Rubin Colwill. Das Cardiff dann noch einmal zurückkommt, glaubte aber keiner mehr und so sollte es auch sein. Es blieb beim 3:1 und unsere Reds stehen in der 5. Runde des FA Cup und treffen dort auf Ligakonkurrent Norwich City.
Somit verbleibt Liverpool noch in allen Wettbewerben und die Chance auf Silverware steigt. Es wäre mehr als schade, wenn wir diese Saison komplett leer ausgehen würden. Die Chance das zu verhindern, haben wir bereits am 27. Februar, im Finale des Liga Pokals gegen Chelsea.