Heute war es nun endlich soweit, das erste Pflichtspiel seit dem 11. März 2020 stand für unseren Liverpool FC an der heimischen Anfield Road an.
Nach dem torlosen Remis am Wochenende bei unseren Nachbarn vom Everton FC und den Siegen des Tabellenzweiten ManCity im Nachholspiel gegen Arsenal (3:0) und dann gegen Burnley (5:0) war klar, dass es heute noch nicht direkt zum ersehnten Titel reichen kann. Aber es galt, den nächsten Schritt dazu zu tun, der sich morgen Abend als entscheidend erweisen kann, wenn die Citizens bei Chelsea antreten müssen.
Heute aber hieß der Gegner Crystal Palace. Anfield war – Geisterspiel hin oder her – bestens angerichtet, denn unser KOP war mit unzähligen Bannern geschmückt (Video).
Dadurch motiviert und zudem nach dem nicht überzeugenden Auftritt bei den Toffees in der Pflicht, ließen unsere Lads, die nun in Bestbesetzung antraten, dem Tabellenneunten nicht den Hauch einer Chance.
Vom Anpfiff weg wurden die Londoner extrem beschäftigt und fast ausschließlich zu Defensivarbeit gezwungen. Angriff auf Angriff rollte auf die Gäste-Abwehr zu. Dennoch brauchte es einen Standard zur Führung unseres LFC.
Virgil van Dijk ging bei einem Vorstoß nach einem Foul einige Meter vor der Box zu Boden. Freistoß-Spezialist Trent Alexander-Arnold zirkelte den Ball anschließend aus 23 Metern in den rechten Winkel – 1:0 (23.).
Kurz darauf traf Skipper Jordan Henderson nur den Pfosten, doch das 2:0 war nur eine Frage der Zeit. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann soweit als der im zentralen Mittelfeld bravourös agierende Fabinho mit einem Lupfer über die Abwehr Mo Salah bediente. Mo nahm den Ball mit der Brust an und vollendete anschließend zum 2:0 Pausenstand (44.).
Wer glaubte, unser Team um Jürgen Klopp würde es in Halbzeit zwei ruhiger angehen lassen, sah sich getäuscht. Stattdessen machten wir weiter Druck. Während Mo Salah kurz nach dem Wiederanpfiff bei einer Eingabe noch von einem erwarteten, aber ausbleibenden Abwehrversuch der Hauptstädter überrascht wurde und so eine Chance verpasste, gelang Fabinho mit einem 30m Traumtor das vorentscheidende 3:0 (55.).
Auch danach gab es überwiegend Einbahnstraßenfußball in Anfield zu sehen.
Nachdem ein Schlenzer von Mo Salah aus 17 Metern knapp am linken Pfosten vorbei ging (63.), war der nächste Angriff wieder von Erfolg gekrönt. Mo schickte Sturmpartner Sadio Mané mit einem genialen One-Touch-Diagonalpass auf die Reise, an deren Ende er per Flachschuss ins rechte Eck auf 4:0 erhöhte (69.).
Danach schalteten wir einige Gänge zurück und kontrollierten das Match aber weiter, in dem wir letztlich über 70% Ballbesitz hatten.
Nachdem Kapitän Jordan Henderson bereits in der 64. Minute das Feld verlassen hatte (dafür Alex Oxlade-Chamberlain), wechselte Jürgen Klopp mehrfach (u.a. Minamino für Bobby Firmino, Harvey Elliott für Andy Robertson und Naby Keita für Sadio Mane), wodurch der 19jährige Youngster Neco Williams (für TAA) zu seinem Premier League-Debüt kam und dabei zu glänzen wusste.
In der Nachspielzeit wäre noch eine Resultatsverbesserung möglich gewesen, doch Mo Salah brachte ein tolles Anspiel von Neco Williams nicht an den Mann. So blieb es beim 4:0, womit Crystal Palace noch gut bedient war, denn uns wurde in Halbzeit 1 ein klarer Strafstoß nach Handspiel verwehrt und allein Gini Wijnaldum hatte drei große Torgelegenheiten, die er am heutigen Tag aber allesamt nicht nutzen konnte.
Toller Fußball, 4 Tore unserer Reds, davon eins schöner als das andere, 28. Sieg im 31. Spiel (nur eine Niederlage), zurück in der Erfolgsspur – was will man als Liverpool-Supporter mehr?
Die Ironie des Schicksals will es dabei, dass unser Team am morgigen Abend, wenn ManCity an der Stamdford Bridge antritt, de facto auf der Couch vor dem Fernseher Meister werden kann – wie vor Jahren der damalige Überraschungstitelträger aus Leicester City.
Sollten die Skyblues in London nicht gewinnen, steht unser 19. Meistertitel nach 30 Jahren des Wartens endlich fest!!!
Siegt das Guardiola-Team, können wir zum Gastspiel am nächsten Donnerstag im Etihad-Stadium selbst den Schlusspunkt im Titel-Rennen 2019/2020 setzen und den (noch) amtierenden Meister in dessen Heimstätte entthronen!
Die noch inkomplette Tabelle am 31. Spieltag: