Es war so weit, das erste Finale stand an. Die erste von insgesamt 4 Chancen auf Silverware. Dabei geht es auch nicht um Wichtigkeit, denn wenn du die Chance auf Silverware hast, willst du sie auch holen. Fünf gute Gründe sind:
- Finale sind immer geil
- Die „Academy Spieler“ haben es sich einfach verdient
- Jurgen soll einen genialen Abschied bekommen
- Quadrupel ist das Ziel
- Finale sind immer geil!
Die Neuauflage des Finales von 2022 unsere Reds trafen auf Chelsea. Natürlich waren die Protagonisten andere, zumindest auf Seiten von Chelsea. Von der damaligen Starting XI unseres LFC, sind noch 8 in unserem aktuellen Team, bei Chelsea sind es 0 und der Trainer ist mit Pochettino bereits auch ein anderer. Leider ist bei uns das Lazarett aber immer noch sehr groß, so dass Jürgen Klopp erneut ideenreich bei der Aufstellung sein musste. Es war zwar bei Nunez und Salah noch offen ob sie spielen konnten, aber auch sie mussten am Ende dann passen. Unsere Startelf war mit Kelleher, Bradley, Konaté, van Dijk (C), Robertson, Endo, Mac Allister, Gravenberch, Elliott, Gakpo, Luis Diaz noch prominent besetzt. Ein Blick auf die Bank legte letztendlich unser Verletzungspech offen. Dort saßen mit Gomez und Tsimikas gerade einmal 2 gestandene Profis, mit etwas good will konnte man Quansah noch dazu zählen, der bereits des öfteren diese Saison aufgelaufen ist.
Bei dem Blick auf die Bank wusste man nicht so recht, ist das die Ersatzbank für ein Finale des aktuellen Tabellenführers der Premier League oder sieht man eine Schulklasse auf Klassenfahrt ins Wembley! Durchschnittsalter unserer Reserve-Spieler 22 Jahre und da war der „Olle Sack“ Adrian mit 37 schon eingerechnet.
Zum Spiel, Liverpool ging gut in das Spiel und übernahm zunächst die Kontrolle. In der 15. Minute die erste Chance durch Diaz, der an Petrovic scheiterte. Nach gut 20 Minuten dreht sich das Blatt ein wenig, Chelsea bekam Oberwasser und auch die erste Chance durch Palmer, aber da stand heute ein Kelleher im Tor. Gleich mehrfach ergab sich für die Chelsea Spieler den Ball im Netz aus kürzester Distanz zu versenken. Doch alle scheiterten, an unserer Defensive oder aber letztendlich an Kelleher.
In Minute23 die wohl unverständlichste Szene des Finals. Caicedo steigt mit offener Sohle auf Gravenberchs Knöchel und musste mit der Trage vom Platz, der nächste Verletzte. Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob das Rot war, weil man hier Caicedo keine Absicht unterstellen kann. Das ist eigentlich auch egal, lt. Regelwerk, offene Sohle ist offene Sohle und sollte mit Rot geahndet werden. Aber ja, es wäre ein Diskussionspunkt gewesen. Dafür kein Gelb zu zeigen, bedarf eigentlich schon weniger Diskussionen,. Was aber ein absolutes Unding ist, dass der Referee sich die Szene im VAR nicht einmal angeguckt hat. Da fragt man sich wirklich, wofür diese Technik eingesetzt wird?
Keine 10 Minuten später sollte es dann noch dicker kommen, für unsere Reds, denn ausgerechnet Sterling netzte ein zum 1:0. Aber der Fußballgott hat sich darauf besonnen, dass es eine wunderbare Technik gibt, den VAR!! Hier wurde sie also eingesetzt und so zählte das Tor von Sterling nicht, da er minimal im Abseits stand.
Nach der Pause gab es dann einen offenen Schlagabtausch, beide Teams hatten ihr Spielanteile und es kam zu einigen Torraumszenen. Besonders gefährlich – so ehrlich muss man sein – waren allerdings die Chancen von Chelsea. Aber Kelleher hat grandios seinen Kasten sauber gehalten. Was der Junge an dem Abend geleistet bzw. gehalten hatte, war schon ganz große Klasse.
In der 65. Minute jubelten nach einem Freistoß von Robbo alle Reds, als van Dijk sich gegen Chillwell durchsetzt und den Ball ins Netz köpfte. Scheinbar hatte das Referee mittlerweile verstanden, dass es einen VAR gab, Kavanagh schaute sich die Szene an und entschied auf Abseits. Begründung, bei der Ballabgabe stand Endo im Abseits – soweit unstrittig – und blockte dann beim Einlaufen in die Box Fernandez weg. Für den Schiri ein aktiver Eingriff in das Spiel, da Fernandez die Möglichkeit gehabt hätte, van Dijk noch am Kopfball zu hindern, durch das Blocken aber eben daran gehindert wurde. Puuh – ganz schwere Entscheidung, aber ich muss ehrlich sein, so ganz falsch lag der Referee mit dieser Deutung nicht zwingend, in meinen Augen. Wie auch immer, das Tor zählte nicht, alle Uhren wieder auf Null!
Es ging flott weiter und es war ein Finale wie man sich ein Finale vorstellt, kein langweiliges Gekicke. Kurz vor Schluss der regulären Spielzeit dann noch einmal Kelleher, als er einen Schuß von Gallagher erneut erstklassig hielt.
Verlängerung stand an und Jürgen Klopp vertraute in dieser Phase der Jugend und lies u.a. Clark, McConnell und Danns auf das Spielfeld. Es zeigt einfach, welches Vertrauen Klopp in die jungen Spieler hat.
In der ersten Halbzeit lag der Chancenvorteil bei uns, nur leider kam nichts zählbares dabei rum. Das Team und allen voran die Academy Spieler kämpften unermüdlich weiter, defensiv wie offensiv.
Als sich dann alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, war es in der 118. Minute eine Ecke von Tsimikas, die van Dijk im Tor per Kopf unterbrachte. Kein Eingriff des Schiris, kein VAR, das Tor zählte und brachte uns dann letztendlich den 10. Liga Pokal in England.
Die erste von 4 Chancen auf Silverware war erfolgreich genutzt. Klopp wurde für sein Vertrauen von den jungen Spieler belohnt und Kelleher hat einen sehr großen Anteil an diesem Sieg.