In einem knallharten, teilweise unfair geführten Derby in dem die blauen Gäste aus der Nachbarschaft nahezu nie wirklich zum positiven Spielgeschehen beigetragen haben, konnte der LFC sich trotz aller Versuche der Blues am Ende doch verdient mit 2-0 durchsetzen.
Unterschiedlicher konnten die Vorzeichen für ein brisantes Merseyside Derby nicht sein. Der gastgebende Liverpool Football Club kämpfte angepeitscht vom elektrisierten Anhang an der heimischen Anfield Road um den Meistertitel, während die Nachbarn in Blau mit allen erlaubten und oftmals unerlaubten Mitteln gegen den Abstieg kämpften.
Aus der ersten Halbzeit bleibt, so leid es mir tut, nur festzuhalten das Everton mehr auf dem Boden lag und lamentiert hat als am Spiel teilzunehmen und so dem LFC auch sämtliche Möglichkeiten genommen hat das gewohnte und gefürchtete schnelle Kombinationsspiel aufzuziehen. Besonders hervorzuheben wären dort einzig die sonst recht talentierten Richarlison und der junge Gordon, die aber mehr durch jammern am Boden oder Schwalben produzieren in des Gegners Strafraum aufgefallen sind als durch spielerische Finesse.
So ging es auch mit einem auf beiden Seiten recht ungefährdeten 0-0 in die Pause.
Im zweiten Durchgang ging es erstmal wie aus Halbzeit 1 gewohnt weiter, was natürlich eher den destruktiven Toffees gefiel. Wechsel gab es vorerst nicht und so beherrschte der Kampf und die Spannung das Geschehen auf dem Platz, auch wenn es kaum Einschussmöglichkeiten zu vermelden gab.
In der 60.Minute gab es dann auf Seiten der Reds einen Doppelwechsel und für Sadio Mané und Naby Keita waren nun Luis Diaz und Divock Origi auf dem Platz.
Kaum zwei Zeigerumdrehungen später hatte sich dieses Wechelspiel auf der Anzeigentafel und den Rängen von Anfield positiv zur Schau gestellt. Salah und Origi per Doppelpass im 16er, Flanke auf den zweiten Pfosten und Andy Robertson schädelte den Ball entgegen der Laufrichtung von Pickford in die Maschen. Endlich eine Lücke gefunden und endlich der erlösende Treffer zur Führung gegen den tiefstehenden Nachbarn.
Wieder nur kurze Zeit später hatte resultierend aus Ping-Pong im Blues Strafraum Mo Salah per Direktabnahme die Chance zum schnellen 2-0, knallte den Ball aus sieben Metern jedoch ein knappes Stück über das Tor.
Plötzlich entschied sich auch Everton aktiv am Spiel teilzunehmen und so ergab sich in der Folge ein deutlich offeneres und ansehnlicheres Spiel mit Chancen hüben wie drüben.
In der 85.Minute stach dann unser „Super-Sub“ und zeigte warum er ein ganz wichtiger Mann für die ganz wichtigen Tore ist. Nach einer Hereingabe von Henderson im Anschluss an eine Ecke misslang der Seitfallzieher von Diaz, wurde so jedoch zur perfekten Vorlage für Origi der den Ball ebenfalls per Kopf am chancenlosen Pickford vorbei ins Tor befördern konnte und Anfield in Feierlaune versetzte.
Alles was dann noch kam war Frust auf Seiten der Toffees und ein Schiedsricher der scheinbar keine Lust auf „bunte“ Kartenspiele hatte und es so immer nur bei gelb beließ. Richarlison konnte somit sehr froh sein nach seinem Tritt an der Eckfahne gegen Henderson, für den er auch locker hätte rot sehen können, den Rest der Saison zur Verfügung stehen zu können. Da war schon einiges an Frust dabei und er kann wohl froh sein das sein Bein eh schon am Bein von Henderson war und es kein kompletter Tritt mit Ausholbewegung war.
Nach diesem Spiel bleibt festzuhalten das alle Spieler unverletzt heraus gekommen und fit für das CL-Halbfinalhinspiel am Mittwoch bei Villarreal sind und die Nachbarn aus dem blauen Teil der Stadt gerne den Gang in die Zweitklassigkeit antreten dürfen. Meinen Segen für eine (weiterhin) erfolglose Zukunft haben sie !!!
You´ll never walk alone